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Die Zeremonienmeisterin

Gekommen, um zu bleiben

Ob Messe, Taufe, Firmung oder Hochzeit: Die Engländerin Emily Middleton gibt bei vielen kirchlichen Festen den Takt vor.

Einmal eilt sie als Organistin zur Erstkommunion, dann wieder zu den Feiern der „Kirchentaler Skapulierbruderschaft“ oder zu den „Loferer Passionsspielen“. An den Tasten sitzt sie außerdem bei den Sonntagsmessen im imposanten Wallfahrtsort Maria Kirchental. Dort, im sogenannten „Pinzgauer Dom“, ist für sie nicht nur die Akustik ein Genuss sondern auch die anschließende Schlittenpartie ins Tal. Im Sommer sucht sie Gipfelerlebnisse etwa am „Gföllhörndl“ oder dem „Großen Hundshorn“ und liebt das Baden im „Roten Marmorsee“ in der Almenwelt Lofer. Warum die Lehrerin vor acht Jahren das Vereinigte Königreich hinter sich ließ? „Ich war als Gast zufällig in das Salzburger Saalachtal gekommen und hatte mich sofort in die Berge verliebt“, erzählt Emily Middleton. Der Eindruck muss tatsächlich stark gewesen sein, denn schon wenige Monate später war sie mit den Katzen Moo und Boo in den Pinzgau übersiedelt.

„Hier habe ich gefunden, wonach ich immer gesucht habe, meine ‚life balance’, meine innere Mitte“, versichert sie. Dabei könnte die Britin als musikalisches Ausnahmetalent heute auf großen Bühnen stehen. Schon als sie Fünf war, hatte ein Violinist des „London Symphonieorchesters“ ihre Begabung entdeckt und gefördert. Sie geigte im „National Children’s Orchestra“ unter anderem in der berühmten „Royal Albert Hall“ in London. Mit sieben lernte sie Klavier, mit Zwanzig das Orgelspiel. Vor einigen Jahren kam das Waldhorn hinzu, das als eines der schwierigsten Instrumente gilt. – Kein Problem für die Engländerin, die es jetzt mit Bravour in einem südbayerischen Orchester bläst. Mit der Geige ist sie im „Orchester der Salzburger Kulturvereinigung“ zu hören. Dabei ist sie eigentlich studierte Chemikerin sowie ausgebildete Pädagogin. „Ich war immer ehrgeizig und irgendwie auf der Suche. Jetzt bin ich am Ziel meiner Reise“, erzählt Emily Middleton ganz entspannt und locker. Sie gibt Kindern Nachhilfe in Englisch und Mathe, übersetzt Texte, lernt kleinen Sprösslingen bis zu Pensionisten das Violin- und Klavierspiel. Die Nordsee, ja die fehle ihr hin und wieder, so Emily, die mit ihrer Familie in Rowlands Gill in Newcastle regelmäßig skypt und sie wissen lässt: „Für mich zählt heute die pure Lebenslust. Die schöne Natur ist Balsam auf meiner Seele.“

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