0

Gemma Bergdoktor schauen!

„Film ab!“ auf der Litzlalm

Hoch oben im Naturpark Weißbach im Salzburger Saalachtal liegt die wunderschöne Litzlalm. Kürzlich unternahm ich eine Wanderung vom Hirschbichl zu diesem traumhaften Almgebiet. Vom Zentrum Weißbach ließ ich mich mit dem AlmErlebnisBus zum Hirschbichl bringen – das verkürzt die Wanderzeit zur Alm auf 45 Minuten.

Mit im AlmErlebnisBus sitzen zwei Mittvierzigerinnen aus Hamburg, die angeregt über spannende Liebeleien, rätselhafte Krankheiten, einen umwerfenden Arzt und die schönen Berge diskutieren. Diese Kombination lässt mich aufhorchen und ich lausche ihrem aufgeregten Gespräch. Bald wird mir klar, dass die beiden begeisterte Fans des „Bergdoktors“ sind. Neugierig geworden klinke ich mich in ihr Gespräch ein und mit großen Augen sehen sie mich ungläubig an. Ob ich denn nicht wisse, dass oben auf der Litzlalm mit Hans Sigl aka Martin Gruber für den Bergdoktor gedreht wurde? Dass sich dort oben die in der beliebten Serie als „Onkel Ludwigs Alm“ titulierte Hütte befände? „Ihr habt so schöne Berge hier! Da ist jede Bergdoktor-Folge für uns wie ein Kurzurlaub und immer wieder zieht es uns hierher nach Österreich!“, schwärmen die beiden als sie auf der Suche nach besagter Hütte abmarschieren, doch in ihren Augen lese ich, dass nicht nur die Gipfel die Herzen der beiden erobert haben…

Der Hüttenbesitzer erzählt

Acht Kaser liegen auf der Litzlam zwischen 1300 und 1500 Metern Seehöhe über Weißbach und acht Bauern teilen sich die Weidefläche oberhalb der Jausenstation Litzlalm. Im Reithkaser also, der am höchsten gelegenen Hütte, wurde letztes Jahr für den Bergdoktor gedreht. Dafür verwandelte sich der urige Kaser in „Onkel Ludwigs Hütte“ und in zahlreichen Folgen der letzten Staffel flimmerten die Bilder vom Naturpark Weißbach über die Bildschirme. Das erfahre ich aus erster Hand, denn ich habe kurzerhand bei Richard Fernsebner, dem Besitzer des Reithkasers angefragt. „Nach einem Anruf zeigte meine Frau Cornelia der Szenenbildnerin das Almgebiet und unseren Kaser. Für den Dreh wurde zwar einiges umdekoriert und unsere Sachen beiseite geräumt, doch nach Drehschluss erhielten wir unsere Hütte wieder im perfekten Urzustand zurück. Es kamen seit der Ausstrahlung schon einige eingefleischte Fans zur Litzlalm, um vor Ort zu sehen, wo ,Onkel Ludwig‘ wohnt. Früher war unser Kaser übrigens schon einmal Drehort – nämlich bei der Alpenklinik mit Erol Sander. Das Bergdoktor-Team ist super unkompliziert und hochprofessionell – wir freuen uns schon, wenn für weitere Folgen hier gedreht wird“, zeigt sich Richard Fernsebner von den Dreharbeiten begeistert.

Neugierde ist mein zweiter Vorname, also klopfte ich auch beim Bergdoktor-Team für ein kurzes Interview an und gern erzählte man mir von den Dreharbeiten im Naturpark Weißbach:

Wie wurde der Reithkaser zu „Onkel Ludwigs Hütte“? Welche Voraussetzungen erfüllte die Alm?

Cordula Kerner – Szenenbildnerin:

Wir benötigten ein neues Motiv mit imposanter Bergkulisse, welches logistisch gut zu bedienen ist und zu dem wir auf Dauer Zugang haben könnten. Vor einigen Jahren sah ich zufällig ein Foto einer Gaststätte (später erfuhr ich, dass es die Litzlalm war) und speicherte es sofort ab – man weiß ja nie. Allerdings stand weder ein Name noch eine örtliche Zuordnung dabei. Als ich dann begann „Hütte Ludwig“ zu scouten, fiel mir das Foto wieder ein und es begann eine intensive Detektivarbeit! Am Ende trafen wir auf Cornelia, die Eigentümerin der Hütte, die uns durch das weitläufige Gebiet führte. So kam es, dass wir um eine Kurve fuhren und mein Szenenbildner-Herz auf einmal höher schlug, als ich insgesamt acht Hütten vorfand – eine imposanter als die andere!  Die Entscheidung fiel letztendlich auf den „Reithkaser“ weil es die letzte Hütte in dieser „Häuserkette“ war. So hat man leichter die Möglichkeit sie isoliert und einsam zu erzählen. Der majestätische Berg der sich direkt hinter dem Haus befindet, ermöglicht es, alle wichtigen Elemente in einer Einstellung zu zeigen (Berg-Haus-Schauspieler), so werden in einem Bild alle Motiv relevanten Aspekte gezeigt. Die Dreh-Logistik funktioniert recht gut, da in unmittelbarer Nähe weitere Hütten sind in denen das Team verpflegt werden kann.

Wie gestaltete sich der Dreh?

Christian Ronning – Produktionsleiter:
Die Drehtage (es waren insgesamt 6 Tage) waren sehr abwechslungsreich.

Im November standen wir im Tiefschnee … Das war so nicht unbedingt geplant, aber gegen die Wetterkapriolen sind auch wir nicht gefeit. Wir bekamen Besuch von Wanderern, hatten intensive Szenen mit der Gruber-Familie und erlebten nahezu alle Jahreszeiten.
 

Am Reithkaser hat man eine wunderschöne Bergkulisse – eine der Hauptzutaten für den Erfolg der Serie (neben dem Bergdoktor natürlich)?

Hans Sigl:

Ja, natürlich. Dessen sind wir uns jederzeit sehr bewusst. Es ist ja nicht nur für den Zuschauer schön, diese Landschaften zu sehen, wir freuen uns auch jeden Tag aufs Neue über diese grandiosen Ausblicke und die Möglichkeit dort arbeiten zu dürfen.

Wer versorgte die Crew dort oben kulinarisch?

Christian Ronning – Produktionsleiter:

Wir haben stets unser eigenes Catering dabei. Das hat sich in den letzten Jahren bewährt, weil man flexibel sein kann und auch z.B. bei einem Nachtdreh um 23 Uhr zum „Mittagessen“ rufen kann. Die Kollegen kochen frisch und haben immer verschiedene Gerichte im Angebot, so dass alle etwas Passendes finden.

Eine Anekdote vom Dreh…?

Christian Ronning – Produktionsleiter:

Wie auf einer Alm üblich waren die Kühe im Sommer unsere ständigen Begleiter. Da die Tiere äußerst neugierig sind, waren immer ein bis zwei Mann damit beschäftigt, diese auf Abstand zu halten. Da sich allerdings auch die Tränke neben dem Motiv befindet, mussten wir ab und zu die Dreharbeiten unterbrechen damit die Tiere trinken konnten.

Wann konnte man die „Ludwig-Hütte“ sehen?

Anja Konen-Praxl – Pressesprecherin der Produktionsfirma ndF

„Onkel Ludwig“, gespielt von dem großartigen Christian Kohlund, ist seit der 11. Staffel Teil der Familie und lebt seit Folge 2 in dieser Hütte. In nahezu jeder Folge der Staffel, die im Jahr 2017 erstausgestrahlt wurde, kamen Szenen vor, die dort spielten.

Heute pilgern Bergdoktor-Fans bereits zur Hütte, um direkt am Schauplatz zu sein. Ein natürliches Bergdoktor-Phänomen?

Anja Konen-Praxl – Pressesprecherin der Produktionsfirma ndF

Das ist vermutlich kein reines Phänomen, welches diese Serie auslöst. Das kennt man von anderen Filmen und Serien durchaus auch. Es ist jedoch wirklich schön zu sehen, dass sich das Publikum von den gezeigten Landschaften so sehr begeistern lässt, dass sich viele von der Couch erheben um das Ganze in Natura anzusehen.

In diesem Sinne ist Dr. Martin Gruber ein wertvoller Tourismus-Botschafter?

Anja Konen-Praxl – Pressesprecherin der Produktionsfirma ndF

Ja, das hätte sich vor über 10 Jahren, als wir mit der Serie begannen, in diesem Ausmaß niemand vorstellen können.

Woran erinnert sich der „Bergdoktor“ besonders?

Hans Sigl:

Als wir zum ersten Mal bei der Hütte ankamen, in der Onkel Ludwig wohnen sollte, war ich fasziniert. Wir haben ja schon an vielen wunderschönen Orten drehen dürfen, aber die Lage, der Ausblick und die zudem wunderbare Arbeit mit Christian Kohlund an „seinem“ Haus, war und ist besonders.

Ihr wollt zur „Onkel Ludwigs“ Hütte wandern? Wir haben die passende Wander-Tour für Euch …

Litzlalm Wanderung

Weitere interessante Artikel

More interesting articles

Ihr möchtet immer auf dem Laufenden sein, was bei uns im Salzburger Saalachtal los ist?
Dann meldet Euch an für unseren Notify Service und erhaltet lässige Tipps & Infos für Euren Urlaub. Auch Eure Fragen beantworten wir jederzeit gerne.

Tell a Friend