0

Heidi & Almöhi auf Zeit

Hüttenurlaub im Salzburger Saalachtal

Bei einem Hüttenurlaub im Salzburger Saalachtal den Almsommer mit der ganzen Familie hautnah genießen!

Heidi & Almöhi auf Zeit

Ach wie gut erinnere ich mich an die Kinderserie „Heidi“, wo die kleine Protagonistin barfuß mit den Geißen über die grünen Almböden sprang und durstig das klare Wasser aus dem Brunnen trank. Seit damals fühle ich diese Sehnsucht nach Bergen, Tannenrauschen im Wind und Kuhglockengebimmel in mir. Oft schon war ich mit meiner Familie im Salzburger Saalachtal auf Urlaub und habe Ausflüge in die Almenwelt Lofer und auf die Kallbrunnalm gemacht. Doch ganz gestillt hat das meine Sehnsucht nicht.

Diesmal aber bin ich ganz nah dran am „Heidi-Feeling“! Mit meinem Mann, unseren beiden Kids und einem befreundeten Pärchen geht es hinauf auf eine Selbstversorgerhütte. Die Rucksäcke sind prall gepackt mit Ausrüstung für Bergtouren, Regenwetter-Spaziergänge und lustige Hüttenabende. Im Ort haben wir im Supermarkt unseren Kofferraum gefüllt, denn frische Bergluft macht hungrig! Karin und Gerhard sind echte Sportskanonen und leihen sich im Ort E-Mountainbikes für eine Woche. Sie nehmen die steile Berg- und Forststraße zur Hütte gleich im Sattel in Angriff. Wir sind ganz froh, unser Gepäck nicht am Rücken tragen zu müssen, denn der freundliche Vermieter fährt uns in seinem Geländewagen mit Sack und Pack bis vor die Hüttentür.

Ankommen im Hütten-Traum
Als wir dort aus dem Auto steigen sind wir sprachlos – inklusive der Kids, und das will etwas bedeuten. Ein sagenhafter Ausblick auf das Salzburger Saalachtal tut sich vor uns auf, und die Steinberge scheinen zum Greifen nah. Vor der urigen Hütte sprudelt munter Quellwasser in einen Brunntrog und ein echter Pinzgauer Zaun grenzt den kleinen Hüttengarten von den Viehweiden ab. Dort grasen friedlich braunweiße Kühe und freundlich muhen sie uns ihr Willkommen zu. Die Kinder haben sich schnell gefasst und vergnügt springen sie ums Hütteneck, um die Gegend zu erkunden. Lachend blicken wir ihnen nach und laden inzwischen das Auto aus. Wir bekommen eine Einschulung ins Befeuern des Hüttenofens. „Hier oben wird’s selbst im Sommer abends kühl. Und wenn der Regen kommt seid ihr froh, wenn ein Feuer im Ofen prasselt“, meint unser Gastgeber augenzwinkernd. Wir verabschieden uns vom Besitzer dieser kleinen Hütte, der uns in ein paar Tagen wieder abholen wird. Während wir alle Lebensmittel in die sehr einfache Küche einräumen – dank Solarstrom gibt es einen Kühlschrank und Licht – kommen auch Karin und Gerhard angeradelt. Mit einer kräftigen Jause und Kaffee lassen wir uns alle um den großen Tisch vor der Hütte nieder und genießen die Ruhe.

Unsere Kids sind nicht zu halten. Daheim sind sie fast nicht vom Fernseher und Computer wegzubekommen und hier haben sie noch nicht mal bemerkt, dass die Hütte über kein TV-Gerät verfügt und wir auch kein WLAN haben. „Endlich mal offline!“, denke ich und schalte auch mein Telefon stumm. Kein Läuten unerwünschter Anrufer soll diese Almidylle stören. Während die Kinder aus Tannenzapfen und Ästen einen Mini-Bauernhof bauen und ganz vertieft in ihr Spiel sind, mein Mann das Holzhacken für sein tägliches Workout entdeckt hat und Karin und Gerhard zu Fuß die näheren Berghänge erkunden, lasse ich mich barfuß im duftenden Gras der Alm nieder. Ich will einfach nur dem Bienensummen lauschen und die Wolken beobachten. Ich höre den Wind in den nahen Tannen rauschen und lächle still vor mich hin.

Staudämme und Stockbrot
Am nächsten Morgen kriechen wir schon früh aus den rotweißkarierten Daunendecken. Die Sonne und das Bimmeln der Kuhglocken haben uns geweckt. Doch wir wollten ohnehin zeitig aufstehen, denn eine Gipfelwanderung steht heute für uns alle am Programm. Wir schnüren die Bergschuhe, schultern die Rucksäcke und freuen uns darüber, dass wir hier oben auf der Hütte schon in idealer Startposition für unsere Wanderung stehen. Der Weg hinauf bis zum Gipfelkreuz ist nur noch ein Katzensprung. Karin und Gerhard nutzen den Tag für weitere Gipfelsiege, wir kehren aber erst einmal zurück zur Hütte, wo wir gemeinsam am kleinen Bach nebenan Staudämme bauen.

Rasend schnell vergeht die Zeit und mit Karin und Gerhards Rückkehr beschließen wir, den Grill anzuheizen. Fleisch und Würstel brutzeln duftend über dem Feuer und mein Mann zeigt den Kindern, wie sie Stockbrot am offenen Feuer zubereiten können. Lange schon haben wir nicht mehr so intensiv Zeit miteinander verbracht. Müde verziehen sich die Kids bald freiwillig in die Betten – das muss die frische Landluft sein, denn daheim sind sie nie ins Bett zu bekommen. Wir genießen die sternenklare Nacht – wie nah sich am Berg der Himmel anfühlt. Hier, wo keine störenden Lichtquellen die Dunkelheit erhellen, scheint die Milchstraße so nah, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. 

Kuscheliger Regentag
Leise klopfen die Regentropfen am nächsten Tag ans Fenster und dicke Nebelschwaden hängen zwischen den Tannen. Die Luft ist kalt und wie frisch gewaschen. Nach einem besonders ausgiebigen Frühstück heizen wir den Ofen gut ein und beschließen, alle zusammen einen gemütlichen Regenspaziergang zu unternehmen. Also rein in dicke Pullover, Regenmäntel und Gummistiefel damit uns der Regen nichts anhaben kann. Lachend springen wir durch die Pfützen am Weg und atmen den würzigen Duft des Waldes. Ich entdecke die kleinen gelben Kappen als erstes und rufe freudig: „Pfifferlinge!“ Eierschwammerl werden diese hier im Salzburger Saalachtal genannt und eifrig pflücken wir ein paar Hand voll aus dem nassen Moos. Jetzt nichts wie zurück in die warme Hütte, Schwammerl putzen und kochen! Wir lassen uns die Pilze in Soße mit Knödel schmecken und ziehen uns am Nachmittag mit Büchern in unsere Betten zurück. Der Regen trommelt immer noch leise aufs Dach und das gleichmäßige Geräusch macht uns alle schläfrig. So kuschelig kann ein Regentag nur auf einer Hütte sein!

Schon am nächsten Tag lacht die Sonne wieder für uns und Karin und Gerhard fahren mit den E-Mountainbikes ins Tal um frisches Brot zu holen und ihre Akkus aufzutanken. Die Kinder sind schon längst wieder vor der Hütte und spielen mit meinem Mann im angrenzenden Wald. Ich nutze das Alleinsein und lasse mich in der Sonne auf der Hüttenbank nieder. Ich schließe die Augen und seufzend merke ich, wie schnell ich mich an den Rhythmus des Almlebens gewöhnt habe. Aufstehen mit dem ersten Sonnenstrahl, Aktivität bei Sonnenschein, Rasten bei Regen, ins Bett gehen mit Einbruch der Nacht. Wie entspannt kann der Tag doch ohne Wecker und Uhr sein! Erst als Karin und Gerhard fröhlich klingelnd wieder an der Hütte ankommen, wache ich aus meinem friedlichen Tagtraum auf. Auch der Rest der Familie wird durch das Klingeln angelockt und wir beschließen, dass wir diesmal eine der bewirtschafteten Hütten in der Nachbarschaft für eine kräftige Almjause besuchen.

Einfach & gut
Bauernbrot, Butter, Speck, Käse und Milch – das stellt uns der Hüttenwirt auf den Tisch. Etwas frischer Schnittlauch, den er hinter der Hütte aus dem Kräuterbeet geholt hat, macht unsere Jause komplett. Zufrieden schmatzend machen sich alle über die hausgemachten Produkte her. Wie gut das Einfache schmecken kann! Der Wirt setzt sich zu uns und erzählt den Kindern Geschichten von den vielen Sommern, die er schon auf der Alm verbracht hat. Erst vor Einbruch der Dämmerung machen wir uns auf den kurzen Rückweg zu unserer Hütte. Es ist unser letzter Abend auf der Almsommerhütte im Salzburger Saalachtal. Bevor die Kinder gähnend ins Bett huschen, wollen sie wissen, ob wir den nächsten Urlaub auch wieder auf der Hütte verbringen können. Lachend blicken sich mein Mann und ich an und ich meine: „Ihr habt nicht einmal das Wort ,Langeweile’ in den Mund genommen, nie nach WLAN oder dem Fernseher gefragt und ihr seid jeden Abend glücklich und müde ins Bett gefallen. Ich denke, wir werden auch unseren nächsten Sommerurlaub in einer Hütte hoch oben über dem Salzburger Saalachtal verbringen und uns wie ,Heidi’ und der ,Almöhi’ fühlen.“

Entdeckt die Hütten im Salzburger Saalachtal

Weitere interessante Artikel

More interesting articles

Ihr möchtet immer auf dem Laufenden sein, was bei uns im Salzburger Saalachtal los ist?
Dann meldet Euch an für unseren Notify Service und erhaltet lässige Tipps & Infos für Euren Urlaub. Auch Eure Fragen beantworten wir jederzeit gerne.

Tell a Friend