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Wandern & Baden Vorderkaserklamm

Wilde Wassergeister und alte Bergriesen

Ein Tag in der Vorderkaserklamm und im Naturbadegebiet ist Erlebnis und Erholung für die ganze Familie. Und hält auch die eine oder andere zauberhafte Überraschung bereit.

Die Sonne strahlt von einem fast wolkenlosen Himmel, vereinzelte Schäfchenwolken unterstreichen das tiefe Blau des Sommerhimmels. Ein geradezu perfekter Tag für einen Ausflug in die Natur. Nichts wie raus aus der Stadt und hinein in das Abenteuer Berge! Meine Eltern sind mit von der Partie und unsere Freunde inklusive ihrer dreiköpfigen Kinderschar begleiten uns ebenfalls. Die erste Entscheidung ist demnach: wo können wir alle Erwartungen erfüllen? Also eine schöne Wanderung für die älteren Semester, Erholung in den Bergen für uns und Spiel und Spaß für die Kleinen. Was kompliziert klingt, ist in Wahrheit ganz einfach. Wir packen unsere Sachen – Wanderschuhe, Sonnenbrille, Kopfbedeckung, Badesachen, Fotoapparat und eine randvolle Kühltasche – und fahren im Konvoi zur Vorderkaserklamm in St. Martin im Salzburger Saalachtal. 

Naturschauspiel Naturdenkmal

Nachdem einer der Knirpse noch nicht so gut zu Fuß ist, entscheiden wir uns dafür, bei der Jausenstation Vorderkaser zu parken und von dort aus direkt in die Klamm zu wandern. Rund 400 Meter führt uns der Weg durch das 1977 zum Naturdenkmal erklärte Gebiet, über insgesamt 51 Holzstege mit 35 Stiegen. Wir sind für eine gemütliche Besichtigung etwa eine Stunde unterwegs. Das grüne Blätterdach schützt uns vor der Sonne, vom Wasser steigt eine kühle Brise auf. Herrlich! 

Wo die Wassergeister wohnen

Vor uns springen die Kinder die Holzstege entlang und blicken immer wieder staunend auf den rauschenden Gebirgsfluss hinunter. Wir erzählen ihnen, dass die Klamm vor etwa 12.000 bis 14.000 Jahren „geboren“ wurde – durch das wilde Wasser, das sich seinen Weg unaufhaltsam durch Stein und Fels geschliffen hat. Und die Arbeit des Wassers ist noch nicht zu Ende: Bis zu sechs Millimeter Gestein fräst der Gebirgsfluss pro Jahr aus dem Fels. Eines der Kinder hört aufmerksam zu und richtet den Blick danach auf das Wasser. Plötzlich dreht es sich um und ruft: „Schaut mal, wie das Wasser hier blubbert und wie es über die Steine sprudelt – als würden dort kleine, wilde Wassergeister wohnen!“ Ja, die kleinen Wassergeister, die sich mit wilder Beharrlichkeit durch die stattlichen, alten Berge arbeiten – das passt, finden wir. 

Wildromantische Plätze am See

Gemütlich wandern wir wieder zurück Richtung Parkplatz und schmunzeln über die Kids, die vor uns herlaufen und aufgeregt über Wassergeister und Bergriesen plappern. Beim Auto angekommen verabschieden sich meine Eltern und machen sich auf den Rückweg.

Es ist kurz vor Mittag – die ideale Zeit für ein kleines Picknick und danach ab ins kühle Nass! Also auf ins Naturbadegebiet Vorderkaser, das praktischerweise direkt neben der Klamm liegt. Wir steuern auf die Wildwasserbadeseen im „Schiedergraben“ zu, die dank ihrer Naturbelassenheit ein besonderes Schmuckstück sind. Hellblaues Wasser und saftig-grüne Liegewiesen direkt am See – Herz, was willst du mehr? 

Picknick am Seeufer

Also packen wir unsere Kühltasche aus, während die älteren Kinder schon Richtung See lossprinten. Insgesamt acht wilde Badeplätze gibt es übrigens in der Region. Wir genießen diese wunderschönen Plätze ganz besonders – hier fühlt man sich der Natur noch richtig verbunden. Während unsere Freunde noch versuchen, die spielenden Kinder aus dem Wasser zu locken, liegen wir bereits auf der Picknickdecke. Mit einem wohligen Seufzer lehnen wir uns zurück, blinzeln in die Sonne und genießen das herrliche See- und Bergpanorama. 

Seeräuber und Schatzsucher

Nach dem Essen gönnen wir uns im Schatten ein kleines Mittagsschläfchen. Als wir die Augen aufschlagen, hüpfen die älteren Kinder unserer Freunde schon aufgeregt von einem Bein auf das andere – sie waren schaukeln, haben auf der abenteuerlichen Hängebrücke gespielt – jetzt wollen sie wieder ins Wasser. Hinüber zu den Flößen, die am Ufer nur darauf warten, dass man auf ihnen über den Badeteich schippert. Abenteuer pur also (nicht nur) für unsere kleinen Freunde. Deshalb rein ins Wasser und rauf auf die Flöße – lasset die Spiele beginnen! Wir liefern uns eine Wasserschlacht – Seeräuber gegen Schatzsucher –, bei der im wahrsten Sinne des Wortes kein Auge trocken bleibt. Die Kinder tauchen prustend und lachend um das Floß herum. „Na, die werden heute aber gut schlafen,“ raunt mir meine Freundin lächelnd zu. Ja, und wir auch, denke ich und grinse zurück. 

Wilde Wassergeister und alte Bergriesen

Als die Sonne langsam hinter den Bergspitzen verschwindet, packen wir unsere Sachen und machen uns gemütlich auf den Heimweg. Die Kinder schlafen quasi auf die Sekunde am Rücksitz ein. Was für ein erfüllter, ereignisreicher Tag – von der Wanderung durch eine uralte, faszinierende Klamm bis hin zur Wasserschlacht am Badeteich und entspannten Momenten in der Sonne. Wir starten das Auto und blicken noch einmal zurück, in das jetzt von goldenem Licht erfüllte Naturbadegebiet. Bei nächster Gelegenheit kommen wir wieder. Denn die wilden Wassergeister und alten Bergriesen, die werden uns wohl noch lange begleiten.

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