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Flink wie eine Gämse

GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN

Die Berge haben auf sie gewartet, auf diese leichtfüßige und fröhliche Kanadierin – Jennifer Maier, geborene Wong.

Zum Gespräch in den Nachbarort kommt sie über die Feldwege und Anhöhen gelaufen. Beim Rückweg über den Kienberg setzt sie die Stirnlampe auf und genießt den Gang durch die Finsternis und die Stille ringsum. Die Natur ist ihr eine ständige Inspiration, besonders seit das Salzburger Saalachtal ihr Daheim geworden ist. Hierher geführt hat sie die Liebe: Der Sohn der Knappenbauern in Lofer, Thomas Maier, studierte an der Fachhochschule für „Global Sales and Marketing“ in Steyr. Und sie belegte in dieser oberösterreichischen Stadt als kanadische „Tourismus-Marketing“-Studentin ein Auslandssemester. Als frischgebackene Bachelors heirateten die beiden vergangenes Jahr: Sie im „Pinzgauer Dirndl“, das sie sich selbst geschneidert hatte. Die Zwei-Millionen-Stadt Vancouver mit einem 2000-Seelen-Ort im Herzen Europas einzutauschen, das muss wohl eine Riesenumstellung für sie gewesen sein? „Keineswegs“, sagt Jennifer und erklärt in ihrer lebhaften Art: „Hier hat man das Abenteuer ja direkt vor der Tür. Dann ist die Luft so herrlich und das Wasser so frisch!“ Es klingt wie in einem kitschigen Heimatroman, kommt aber von Herzen. Zum Poltern, ihrem Abschied vom „Single“-Dasein, unternahm sie eine Dreitages-Bergtour mit den angereisten Freundinnen aus Übersee. Im Kletterparadies Weißbach ist sie bereits Dauergast. Auch beim „Stoabergmarsch“ war sie dabei: „40 Kilometer, rund 4500 Höhenmeter“ sind die harten Fakten auf dieser 24-Stunden-Route zwischen Salzburg und Tirol. „Es war sooo cool!“ Mit reicher Gestik unterstreicht die Kanadierin ihre Schilderung und meint: „Das war so intensiv! Das Wandern in den Loferer Steinbergen, der Einbruch der Dunkelheit, Yoga um Mitternacht zwischen dem rauem Fels.“ Etliche Gipfel hat sie auch sonst schon bestiegen. „Den Hochkranz, das Große Hundshorn, das Stadl- und das Wagendrischlhorn“, zählt sie auf, wobei ihr das Deutsch schon leicht über die Lippen kommt. Ihre Muttersprache ist Englisch, auch das Kantonesisch ihrer aus Hongkong stammenden Eltern spricht sie fließend.

Natürlich vermisst sie ihre Familie in Vancouver. Dorthin waren die Mutter und der Vater, ein Ingenieur, zwecks besserer Berufsmöglichkeiten gezogen. Sie und der Bruder wuchsen dort auf. Ein riesiges Granitmassiv in Squamish, eine Auto-Stunde entfernt, lockte alsbald Bergfex Jennifer an. Und hierzulande? „Hier will ich im ‚Adventure’-Tourismus Fuß fassen und alle Jahreszeiten intensiv erleben“, verrät sie.

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