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„Go Vertical“ mit Skibergsteiger Hannes Lohfeyer

Ein Nachwuchsathlet will hoch hinaus

Wer sich dem Extremsport wie dem professionellen Skibergsteigen verschreibt kann eigentlich „nicht ganz dicht sein“, sind sich Normalsterbliche einig. Doch ganz so schlimm ist es nicht. Mit viel Ausdauer und Willensstärke kann man alles schaffen, sagt jemand der es wissen muss: Hannes Lohfeyer aus dem Salzburger Saalachtal hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Wie der „Alltag“ – wenn man das überhaupt so nennen kann – im Leben des 20-jährigen Skibergsteigers aussieht, hat er uns selbst erzählt:

Wie bist Du zur Disziplin Skibergsteigen gekommen und was fasziniert Dich daran?

Durch meine Patentante Barbara. Sie ist ursprünglich aus Bad Reichenhall und in jungen Jahren für das deutsche Nationalteam in der Disziplin Skibergsteigen gestartet. Ich habe ihren Fleiß immer bewundert, wie sie die Arbeit am Bauernhof, das viele Training und die Wettkämpfe unter einen Hut brachte. Von ihr habe ich mir auch anfangs die Ausrüstung ausgeliehen und habe schnell gemerkt, dass mich die Kombination aus Bewegung und der Ruhe am Berg fasziniert. Und das Ganze direkt von meiner Haustür aus.

Wie lange übst Du diese Sportart schon aus?

Als Kind habe ich alle Sportarten ausprobiert und beispielsweise auch vereinsmäßig Fußball gespielt. Als ich 12 Jahre alt war, bin ich dann meine erste Skitour gegangen. Kurz darauf habe ich mich zu meinem ersten Rennen in Lofer angemeldet.

Wie ging es dann weiter? Seit wann betreibst Du Dein Hobby als Spitzensport?

Anfangs habe ich neben der Schule nur für mich trainiert. Meine Eltern haben mir die Ausrüstung gekauft. Anschließend habe ich eine Lehre als Elektriker gemacht und in meiner Freizeit weiter trainiert. Seit 2021 bin ich im Skibergsteiger-Team des ÖSV im C-Kader und seit 2022 im A-Kader. Meine Anstellung als Heeressportler seit Juli 2023 ermöglicht es mir, mich voll auf den Sport konzentrieren zu können.

Wie sieht Dein Training aus? Wie viele Stunden trainierst du in der Woche?

Der Grundstein für den Winter wird bereits im Sommer gelegt. Hier stehen lange Ausdauer-Einheiten am Programm. Großteils bin ich dann mit dem Mountainbike bis zu 6 Stunden unterwegs. Im Herbst beginne ich dann viel mit Trailrunning. Mit den Stöcken den Berg hinaufzulaufen ähnelt der Bewegung zum Skibergsteigen sehr und ist eine super Vorbereitung auf den Winter. Sobald das Training auf Ski – auf den Gletschern – möglich ist, nutzen wir das natürlich sofort. Das entsprechende Krafttraining steht begleitend das ganz Jahr am Programm. Im Winter werden dann die jeweiligen Distanzen spezifisch für die bevorstehenden Wettkämpfe trainiert. Im Schnitt umfasst das Sommertraining ca. 30 Stunden pro Woche und im Winter wird um die 20 Wochenstunden trainiert, je nach Wettkampfplan.

Wie viele Höhenmeter machst Du über das ganze Jahr?

Pro Jahr sind es insgesamt um die 500.000 Höhenmeter in 1.000 Trainings-Stunden. Allein im Winter komme ich auf ungefähr 300.000 Höhenmeter, was 300-mal der Tour von Lofer (627 m) zum Grubhörndl (1.747 m) in der Almenwelt Lofer entspricht.  

Wie sieht eine Wettkampf-Saison bzw. Dein Rennkalender aus?

Die Wettkampfsaison geht von Mitte Dezember bis Ende April. Es stehen zwischen 20 und 25 Rennen am Programm. Als Mitglied des Kaders starte ich jedes Rennen für den ÖSV.

Gibt es auf eine mentale Vorbereitung auf Wettkämpfe?

Nein, es gibt keine großartige mentale Vorbereitung. Wichtig ist die körperliche Vorbereitung. Wenn die passt, fühle ich mich wohl und denke mir „it is, how it is“.

Was war Dein bisher eindrucksvollster Wettkampf?

Ganz klar die „La Grande Course“-Tour. Das ist eine Meisterschaft, die seit der Saison 2011 die wichtigsten und prestigeträchtigsten Skibergsteiger-Rennen der Welt verbindet.

Wer sind deine größten Unterstützer und gibt es einen Sportler, den du als Vorbild oder Mentor ansiehst?

Meine größten Unterstützer sind ganz klar meine Eltern (anfänglich auch finanzieller Natur) meine Familie und meine Freunde. Sportliches Vorbild habe ich kein Spezielles, es haben sich aber viele wirklich gute Freundschaften mit anderen Sportlern wie Toni Palzer entwickelt.

Wolltest Du schon einmal alles hinschmeißen?

Nein, zum Glück noch nicht und ich hoffe es kommt auch nie so weit, da ich meine bisherigen schönsten Momente beim Skitourengehen am Berg erlebt habe. Und es sollen noch viel mehr werden.

Frei nach dem Motto „Wünsch Dir was“: Wo siehst Du Dich in den nächsten Jahren?

Mein Wunsch wäre, in ein paar Jahren erfolgreich im Profisport aktiv zu sein. Ich hoffe das mich keine Verletzung oder Ähnliches zurückwirft.

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  • Dein Lieblingsgericht?

Pizza mit Rucola und Salami

  • Dein Lieblingsgetränk?

Wasser, mein wichtigster Trainingsbegleiter. Ab und zu trinke ich auch gerne ein Bier mit Freunden.

  • Welches Lied darf in deiner Playlist nicht fehlen?

Ich höre eigentlich nur Volksmusik. Meine Favoriten sind die Songs von der Band Kapelle So&So und der Rotofenmusi.

  • Wie viel Zeit verbringst du am Handy?

Wenn ich unterwegs bin, viel, um Kontakt mit Freunden und Familie zu halten.

  • Was machst du gerne in deiner Freizeit?

Im Moment nichts. Mein Leben besteht aktuell aus Essen, Schlafen & Sporteln.

  • Dein Lieblingsplatz in der Region?

So ziemlich alle Gipfel bei uns im Salzburger Saalachtal.

  • Deine Lieblings-Skitour in der Region?

Eindeutig das Seehorn im Naturpark Weißbach. Diese Tour kann ich von der Haustür aus starten und es ist landschaftlich einfach wunderschön mit einer super Aussicht vom Gipfel aus. Natürlich bin ich auch jedes Mal Stolz darauf, das Gipfelkreuz zu bewundern, welches ich mit Freunden dort oben erneuert habe. Schon cool ein Teil davon zu sein.

  • Hast du ein Lebensmotto?

Wer fleißig arbeitet, kann auch seine Ziele erreichen.

Unser Fazit nach dem Gespräch: Ein echt cooler Typ mit hohen Zielen, für welche er bereit ist alles zu geben. In diesem Sinne: Auf geht’s, Hannes.

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