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Mit Rückenwind zum Sonnenuntergang

Höher, Weiter, Entspannter

Grenzenlose Aussicht, blühende Wiesen, kulinarische Höhepunkte und ein spektakulärer Sonnenuntergang krönen eine E-Mountainbike-Tour auf den 1.510 m hohen Ganiskopf in der Almenwelt Lofer. 

Schon etwas neidisch blicke ich auf die durchtrainierten Waden meines Freundes, als ich mich vor dem Bikeshop in Lofer in den Sattel schwinge. Doch grinsend bemerke ich: „Dein Trainingsvorsprung nützt dir heute nichts, denn mit den E-Bike lasse ich mich beim Radfahren nicht so leicht abschütteln.“ Für den heutigen Abend haben wir nämlich einen besonderen Ausflug geplant. Mit unseren vor Ort geliehenen E-Mountainbikes radeln wir hoch zum Ganiskopf, wo wir den Sonnenuntergang genießen wollen. „Ganz großes Kino“, versprach uns unser sportlicher Wirt in unserem Urlaubsquartier, von dem wir den Tipp für diese Tour bekommen haben.

„Na dann, lass uns losfahren, sonst kommen wir noch zu spät zur Vorstellung“, mahnt mein Freund lachend und tritt in die Pedale. Gemächlich radlen wir zum Aufwärmen entlang der Saalach nach Reith. Das Rauschen der Saalach begleitet uns auf dem wunderschönen Radweg, bis wir auf eine Forststraße Richtung Liedersberg abzweigen. Fast mühelos biken wir dank des E-Motors über die Steigung hinauf zur Unkenberger Mähder. Die bunten Blumenwiesen erstrecken sich auf diesem malerischen Plateau in alle Richtungen und wir legen eine kurze Pause für ein paar Erinnerungs-Fotos ein. Rasch kehren wir wieder in den Sattel zurück, beim entspannten Treten bleibt genug Puste, um den atemberaubenden Ausblick zu genießen. 

Stärkung bei der Kechtalm

Einige Kletterer kommen uns kurz vor der Schwarzeck-Alm entgegen. Sie haben am  nahen Dietrichshorn ihre Routen begangen und für diesen Tag bereits ihre Seile aufgerollt. Wir erklimmen mühelos weiter Höhenmeter um Höhenmeter Richtung Schwarzeck. Zahlreiche Wanderer begegnen uns, und an ihrem zufriedenen Lächeln sehen wir, dass sie einen traumhaften Wandertag in der Almenwelt Lofer hatten. Unser nächster Stopp ist die neue Panoramahütte Kechtalm, wo wir die Gelegenheit nutzen und an der E-Bike-Ladestation unsere Akkus auffüllen.

Inzwischen setzen wir uns auf die sonnige Terrasse, um uns mit einem Abendessen zu stärken. „Ihr wartet auf den Sonnenuntergang?“, fragt uns Hüttenwirt Günther Flatscher, der sich für einen kurzen Plausch zu uns an den Tisch setzt, und fügt wissend hinzu: „Der ist hier oben schon etwas Besonderes!“ Bei einer deftigen Almjause mit regionalen Produkten genießen wir die Ruhe, die am Berg nun langsam einkehrt, denn die meisten Wanderer und Bergsportler sind längst auf dem Rückweg ins Tal. 

Atemberaubendes Farbenspiel – lohnende Ausflugsziele in der Natur 

Für uns beginnt unser heutiges Bike-Abenteuer aber jetzt erst richtig, und mit frisch geladenen Akkus nehmen wir den letzten fünfminütigen Anstieg auf den 1.510 m hohen Ganiskopf in Angriff. Die Vögel geben ihr Abendkonzert und in Gipfelnähe singt ein Rotkehlchen gerade seine finale Arie für diesen Tag. Ein paar Bienen nutzen die letzten Sonnenstrahlen, um in den blühenden Almkräutern und Blumen ihren Nektar zu sammeln. Neben dem Gipfelkreuz lassen wir uns nieder und stumm genießen wir das Naturschauspiel. Ein Bussard gleitet im Abendlicht an uns vorüber und sucht sich weiter unten in einer hohen Fichte sein Nachtlager. „Die Tiere machen sich bereit für die Nacht“, bemerken wir, während die Sonne als oranger Ball die Bergspitzen berührt. Still ist es jetzt hier oben am Gipfel, als ob die Welt die Luft anhält, und schon färben sich die kleinen Wolken am Sommerhimmel zartrosa. Die Farbe verschwindet aus den umliegenden Bergkämmen und die Schatten legen sich über die Loferer Steinberge und das Steinerne Meer. Aus dem Zartrosa ist mittlerweile ein feuriges Rot geworden und gebannt blicken wir auf das nur langsam verblassende Farbenspiel des Himmels. „Wow, ganz großes Kino“, sind wir uns einig. Wir holen die Stirnlampen aus dem Rucksack und rollen mit den Bikes langsam zurück zur Schwarzeckalm. Beim Gasthof Schönblick biegen wir auf die asphaltierte Mautstraße ein und entspannt geht es bergab bis nach Lofer. Lachend nehmen wir uns vor, unseren Wirt gleich morgen nach weiteren Ausflugszielen für unseren Urlaub zu fragen.

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